Überraschender Seeigelfund am Haunsberg bei Salzburg
In der Nähe von Salzburg gelang eine spektakuläre Aktion: Inmitten einer steilen Felswand konnte ein außergewöhnliches Fossil geborgen werden.
Bei St. Pankratz in Nussdorf am Haunsberg liegt ein verwachsener Steinbruch. Seinerzeit wurde Sandstein abgebaut. Die in der geologischen Decke des Helvetikums gelegenen Aufschlüsse, lieferten in der Vergangenheit teils spektakuläre Funde von Versteinerungen aus einem Tropischen Meer.
Nahe dem alten Steinbruch befindet sich der Geopfad St. Pankratz - Kroisbachgraben, dort wird auf mehreren Schautafeln anschaulich über die Geologie und die Fossilien berichtet. Der sehenswerte Geopfad beginnt am Parkplatz unterhalb der St. Pankratz Kirche.
In der Umgebung des Steinbruches gibt es stellenweise auch heute noch die Möglichkeit in den Schichten des Eozäns fündig zu werden. Freilich waren die Fundmöglichkeiten in der Zeit als der Steinbruch noch in Betrieb stand ungleich größer, aber folgende Geschichte zeigt das es sich lohnen kann, auch in alten Gebieten immer wieder Nachschau zu halten.
Im Spätherbst 2020 machten Betti und ich einen Spaziergang in der herbstlichen Landschaft des Haunsbergs (St. Pankraz, Nussdorf, Salzburg).
Wie es bei Sammlern so ist, besuchten wir im Vorbeigehen auch einige der alten Fundstellen. Man weiß ja nie ob irgendwo durch die Erosion ein paar Brösel freigelegt würden.
Überraschenderweise sah ich in mehreren Metern Höhe, in einer Senkrechten Wand, eine sich vom Nebengestein deutlich abhebende Struktur.
Nach Beurteilung von Betti müsste es sich um den Teil eines Seeigels handeln, der wohl durch Frostsprengung aus dem Sandstein freigelegt wurde. Auch nach mehreren Versuchen gab es leider gab es keine Chance die Stelle in der glatten Wand zu erreichen.
Nach einigen Beratschlagungen war der Entschluss gefasst... "was solls, ich fahr heim und hol das Seil- und Werkzeug, das schafft dann Gewissheit" Eine Stunde Später war ich voll ausgerüstet wieder an der Fundstelle und suchte mir einen Baum für die Seilsicherung.
An der verdächtigen Stelle angekommen begann ich die Struktur vorsichtig freizustemmen. Nach ca. 20 Minuten war klar, dass es wirklich ein Seeigel, noch dazu in beachtlicher Größe, war. Und er schien Komplett erhalten zu sein!
Die Bergung ging im mürben Sandstein relativ einfach vonstatten und kurz danach hatte ein ca. 15cm durchmessender Fossiler Seeigel vom Eozän des Haunsbergs den Weg in unsere Sammlung gefunden!
Die Freude war riesig!
Dieser Artikel wurde mit freundlicher Unterstützung der Lungauer Stoafexn erstellt.